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Wie mit Podcasts Geld verdienen

Wie mit Podcasts Geld verdienen Auf der Suche nach dem Geschäftsmodell. Foto: (flickr/Mike MacKenzie)

Viele Journalistinnen und Journalisten und Medienhäuser erstellen begeistert Podcast-Formate. Doch wie kann ein Geschäftsmodell dahinter entstehen? Audio-Experte Daniel Fiene gibt im „medium magazin“ 5 Tipps.

Mannheim – „Wir möchten uns einmal mit dem Format Audio ausprobieren“, „Wir wollen auch den Jüngeren zeigen, dass wir coole Inhalte erstellen können“, „Das gehört doch zum guten Ton“ – das sind die meistgenannten Gründe, wenn Kolleginnen und Kollegen ihren neuen Podcast vorstellen. Es geht um Zielgruppenerweiterung, Markenstärkung und Image. Doch mit den ersten Erfahrungen ergeben sich auch die ersten Zweifel: Eine gute Podcast-Produktion ist aufwendiger als gedacht. Auch die Ressourcen für eine nötige Begleitung via Social Media, Newsletter oder anderen digitalen Kanälen werden unterschätzt. Und nicht nur Redaktionsleitungen fragen mit Blick auf das Budget irgendwann: Lohnen sich Podcasts überhaupt? Und: Lassen sie sich irgendwann auch monetarisieren? Daniel Fiene gibt im aktuellen „medium magazin“ 5 Tipps, wie Sie mit Podcasts Geld verdienen können:

 

1. Der Klassiker: Reichweite und Werbung

Blinkist, Happy Brush, Audible, Casper-Matratzen oder Squarespace. Podcast-Hörer kennen diese Marken, weil begeisterte Hosts gerne von den Vorteilen ihrer Partner schwärmen, „die diesen Podcast möglich machen“. Im vergangenen Jahr ist laut verschiedenen Analysen der deutsche Online-Audio-Werbemarkt um gut 12 Prozent auf 80 Millionen Euro gewachsen – jeder vierte Euro davon wandert in einen Podcast … 

Plus: Podcast-Werbung ist beliebter als die meisten anderen digitalen Werbeformate – und zwar bei allen Beteiligten. Anbieter freuen sich über TKP (Tausenderkontaktpreis) von rund 100 Euro – es soll sogar einige Formate geben, die bis zu 1.000 Euro aufrufen …

Minus: Die native Einbindung erfordert besonders für redaktionelle Podcasts Geschick. Es ist nicht nur eine deutliche Trennung von Werbung und Inhalt wichtig, auch die Glaubwürdigkeit der Journalisten kann Schaden nehmen … 

 

2. Der Traum: Die zahlende Hörerschaft

Während sich viele Publisher über erste Erfolge nach dem Start ihrer Digitalabos auf den Newswebseiten freuen, liegt der nächste Schritt auf der Hand: Wenn Podcast-Hörer eine so starke Bindung zu ihren Lieblingsformaten entwickeln und Spotify Milliarden US-Dollar für Exklusivrechte investiert, um zahlende Kunden zu gewinnen, müsste es für Paid-Podcasts doch auch einen Markt geben.

Plus: 2020 habe ich als Redakteur und Host für Gabor Steingarts ThePioneer mit dem Tech-Briefing das erste Podcast-Format eines deutschen Medienhauses begleitet, das nur für zahlende Hörer erreichbar war. Wir waren selbst gespannt: Wie viele der bis zum Sommer 2020 wöchentlichen 10.000 Hörer würden zahlen? Vier Wochen nach dem Start gab es bereits 2.000 Hörer, die dabeigeblieben sind …

Minus: Das Modell bleibt bisher die Ausnahme. Mit dem reichweitenstarken „Morning Briefing“ und einer sorgfältig kuratierten Familie an Paid-Podcasts funktioniert es für ThePioneer. Für einzelne Projekte ist der Sales-Prozess jedoch sehr aufwendig … 

 

3. Oft übersehen: Das Community-Modell

In den USA wechseln derzeit viele Pu­blisher ihr Paid-Modell der Webseite. Mitgliedschaften statt Digitalabos – die Community wird zum Zentrum des Geschäftsmodells. Mitgliedschaftsmodelle gibt es in der deutschsprachigen Podcast-Szene bereits seit der ersten Erfolgswelle vor 15 Jahren. Tatsächlich ist die Zahlungsbereitschaft für Gemeinschaft höher als für Inhalte …

Plus: Plattformen wie Patreon oder Steady bieten Podcast-Anbietern die technische Infrastruktur. In den vergangenen sechs Jahren ist das Berliner Start-up Steady zur größten europäischen Plattform für Mitgliedschaftsmodelle geworden. 20 Millionen Euro sind an die unabhängigen Anbieter ausgezahlt worden …

Minus: Community-Arbeit ist aufwendig. Oft werden in Redaktionen nur die zeitlichen Ressourcen bis zum Veröffentlichen einer Episode und dem anschließenden Instagram-Posting bedacht … 

 

4. Die erste Wahl: Das Freemium-Modell 

5. Neue Mitspieler: Apple, Spotify und Meta betreten das Spielfeld

 

Die einzelnen Tipps im Detail beschrieben und Tipp 4 und 5 finden Sie hier