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Wie man vom Schreibtisch aus über Krieg schreiben kann – die fünf besten Tipps vom Profi

Wie man vom Schreibtisch aus über Krieg schreiben kann – die fünf besten Tipps vom Profi Kurt Pelda in der Ukraine.

Nicht alle Medien können oder wollen Korrespondenten in die Ukraine schicken. Kurt Pelda liefert Tipps für jene, die das Geschehen aus der Ferne beobachten und darüber berichten müssen.

Mannheim – Nicht alle Medien können oder wollen Korrespondenten in die Ukraine schicken. Kurt Pelda, seit Jahrzehnten als Kriegsreporter an vielen Schauplätzen der Welt unterwegs, liefert im „medium magazin“ Tipps für jene, die das Geschehen aus der Ferne beobachten und darüber berichten müssen.

 

Im Krieg arbeiten Journalisten ähnlich wie in Friedenszeiten – aber unter erschwerten Bedingungen. Das gilt auch für jene Berichterstatter, die ihre Büros nie verlassen, sondern mit Hilfe von sozialen Medien oder Kontakten an Ort und Stelle versuchen, Fakten auf den Grund zu kommen. Im Krieg scharen sich Menschen häufig um die ihnen nahestehende Konfliktpartei. Es kommt zu einer Wagenburgmentalität. Die Leute beginnen, ähnlich zu denken, den Feind zu dämonisieren, sich in den Dienst der eigenen Propaganda zu stellen. Betroffene Staaten tun das Ihre, um diese Gleichschaltung zu fördern. Zu Tabus werden dann unangenehme, ja manchmal gefährliche Wahrheiten wie verlorene Schlachten oder Kriegsverbrechen der eigenen Seite.

 

Fünf Tipps, wie Journalisten damit umgehen können:  

  • Vorsicht bei lokalen Quellen: Sie sind häufig in einer Blase gefangen und unterstützen die eine oder andere Seite. Vertrauen sollte man nur Menschen, die man persönlich und gut kennt.“
  • Material aus den sozialen Medien kann den Augenschein und Recherchen am Ort des Geschehens ergänzen, nie aber ersetzen.
  • Grundregel: Keine vorschnellen Urteile auf Grund von Bildern. Auch (Online-)Recherche braucht Zeit.
  • Einzelne Videos oder Fotos sagen wenig über den Kriegsverlauf aus. Erst eine Vielzahl ähnlichen Bildmaterials deutet auf einen Trend hin.
  • Vorsicht bei fantastischen Meldungen und Berichten, die dem gesunden Menschenverstand widersprechen. Hier braucht es besondere Sorgfalt bei der Verifizierung.

Zum vollständigen Praxis-Tipp

 

Zum Autor: Kurt Pelda ist einer der bekanntesten Kriegsreporter der Schweiz und berichtete bereits 1984 aus Afghanistan, zuletzt auch Dutzende Male vom Krieg aus der Ukraine. Pelda ist für Anfragen offen und bietet Interessierten Ratschläge oder Hilfe an.