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Wie Lisa Furtwängler ihre Rolle als Burda-Gesellschafterin nutzen will

Wie Lisa Furtwängler ihre Rolle als Burda-Gesellschafterin nutzen will Elisabeth Burda mit ihrer Mutter Maria Furtwängler (Foto: Hubert Burda Media)

Die Burda-Miteigentümerin Elisabeth (Lisa) Furtwängler und ihre Mutter Maria Furtwängler haben von ihrer Malisa-Stiftung untersuchen lassen, wie es um die Präsenz von Klimawandel und Biodiversität im TV steht. In einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ machen sie deutlich, dass sich selbst Society-Medien aus dem eigenen Haus stärker um diese Themen kümmern müssen.

München – Die Malisa-Stiftung von Burda-Miteigentümerin Elisabeth (Lisa) Furtwängler und ihrer Mutter Maria Furtwängler, der Ex-Frau von Verleger Hubert Burda, untersucht seit einigen Jahren, wie Frauen in Film und Fernsehen vorkommen. Im Gespräch mit der „Süddeutschen Zeitung“ geht es nun um eine neue Studie der Stiftung, die sich mit Präsenz der Themen Klimawandel und Biodiversität im TV beschäftigt.

 

Elisabeth Furtwängler sieht bei diesen Themen die Medien grundsätzlich in der Pflicht – sowohl das Fernsehen als auch Print-Magazine: „Spätestens nach unserer Reise nach Grönland war klar, dass wir unsere exponierte Position in den Medien, meine Mutter als Schauspielerin und ich als Musikerin und Konzerngesellschafterin, nutzen wollen“, sagt sie. Und: „Für uns sind Frauen und jetzt auch Klima die battlegrounds, auf denen wir uns aktivistisch einsetzen.“

 

Ihr Mutter beklagt, dass das Thema im TV „relativ präsent“ in der Information sei, aber kaum in der Fiktion. „Da liegt ein Riesenpotenzial“, meint sie: „Das Thema Artensterben wird nur bei 18 Prozent als sehr präsent erlebt, nur 0,2 Prozent der Sendeminuten kreisen unmittelbar um das Thema. Wenn, kommt das in Dokus vor, zum Beispiel über die Löwen in Afrika, und dabei entsteht häufig noch der Eindruck einer intakten Wildnis – aber die gibt es kaum mehr auf dieser Erde.“ Sie sei zwar nicht dafür, „einen klimadystopischen Film nach dem anderen“ zu machen, der „Kontext“ müsse auch im „leichten Genre“ stimmen.

 

Elisabeth Furwängler macht in dem Interview deutlich, dass ihr Klima-Aktivismus auch Implikationen für Burda hat, selbst für Society-Medien wie die „Bunte“: „Es geht darum, diesen Fossil-Fuel-Lifestyle mit Yacht in Dubai zu ersetzen oder wenigstens zu ergänzen mit Prominenten, die erzählen, wie cool die Zugfahrt nach Rom war. Ich glaube, da haben Medien große Kraft, welche Vorbilder gezeigt werden.“

 

Das solle aber nicht belehrend, sondern konstruktiv und publikumsgerecht geschehen: „Unsere Redakteurinnen und Redakteure kennen ihre Zielgruppen und wissen, wenn es nichts bringt, einer Leserin das Schnitzel schlechtzureden. Der Ansatz wird dann eher sein, den Menschen zu zeigen, wie lebenswert die Zukunft sein kann.“

 

Maria Furtwängler sekundiert ihrer Tochter in dieser Frage: „Es greift definitiv niemand zur ,Bunten‘, um sich Informationen zum Klima zu holen. Aber so ein Magazin kann einen Lifestyle nach vorne stellen, in dem es eben nicht nur darum geht, sich auf der Yacht ganz vorne zu räkeln. Es gibt doch viel subtilere Wege, das, was cool und erstrebenswert ist, vorsichtig neu zu definieren.“

 

Bei Burda gebe es eine „große Offenheit“, wenn sie solche Themen anspreche, beteuert Elisabeth Furtwängler: „Ich bin noch niemandem begegnet, der gesagt hätte, das interessiert unsere Zielgruppen nicht.“ Es passiere auch viel, etwa in der Burda Climate Academy, wo Schulungen zu den Themen angeboten werden. „Die Herausforderung liegt darin, Zielgruppen wie die der ,Super Illu‘ adäquat zu erreichen. Ich finde es spannend, Menschen, die von dieser Problematik nicht überzeugt sind, mitzunehmen.“

 

Elisabeth Burda rappt unter dem Alias Kerfor. Die SZ fragt in dem Interview daher, was für sie im Vordergrund stehe, die Musik oder „Burda“. „Beide sind wichtig“, sagt sie. „Musik ist meine Leidenschaft, darin geht mein Herz auf. Der Verlag ist das, wo ich reingeboren wurde.“ Sie sei sich der Verantwortung bewusst und auch der Chance, die darin liegt. „Da spüre ich eine wahnsinnige Motivation, mich mehr einzubringen. Das sind zwei getrennte Bereiche. Im einen kann ich mich stärker persönlich ausdrücken, in dem anderen vielleicht etwas gesellschaftlich bewegen.“

 

Hintergrund: Elisabeth (Lisa) Furtwänger hält zusammen mit ihrem Bruder Jacob Burda jeweils 37,5 Prozent an der Konzernholding von Hubert Burda Media. Ihre Mutter, die Schauspielerin Maria Furtwängler, war bis 2022 mit Altverleger Hubert Burda verheiratet.