Vermischtes
Newsroom – Marc Bartl

Sie wollen angemessen bezahlt werden: Freie Fotografen der dpa liefern aus Protest weniger Fotos

Die freien Fotografinnen und Fotografen der dpa verhandeln derzeit mit der Agentur um höhere Honorarsätze. Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, wollen die freien Mitarbeiter nun in einer „Aktionswoche“ ein Zeichen setzen.

Berlin – „Wir liefern Bilder zu allen wichtigen Themen, über die man in Deutschland spricht. Und das in hoher journalistischer Qualität, zuverlässig und kontinuierlich. Wir möchten für unsere Arbeit angemessen bezahlt werden“, heißt es bei den freiberuflichen Fotografen der dpa. Um das Ziel zu erreichen, führe man momentan zusammen mit der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und dem Deutschen Journalisten-Verband (DJV) Gespräche mit den Verantwortlichen der dpa. Die letzte Gesprächsrunde in der vergangenen Woche hätte allerdings „kein akzeptables Ergebnis“ hervorgebracht, so die Freien.

 

In einem ausführlichen Statement der Fotografen heißt es:

„Angemessene Bezahlung bedeutet für uns, dass Honorare mit den steigenden Kosten für Leben und Arbeit mithalten müssen. Angemessen bedeutet auch, dass wir als Urheber an der Wertschöpfung, die mit unseren Bildern erzielt wird, beteiligt werden. In über zehn Jahren hat sich beispielsweise unsere Tagespauschale um nicht einmal fünf Prozent erhöht. Bei Fragen der Verwertungs- und Nutzungsrechte unserer Bilder konnten wir im selben Zeitraum keinerlei Verbesserung erreichen.

 

Die Veränderung der Mediennutzung, der Trend zu Bewegtbildern und Multimedialität hat uns neue Aufgabenfelder beschert. Neben dem Fotografieren wird von uns immer öfter auch fernsehtaugliches Videomaterial verlangt und angeboten. Als Augenzeugen vor Ort geben wir Informationen an Redakteure weiter oder sammeln O-Töne. Zeitdruck und Arbeitsumfang sind gestiegen, unsere Pauschalen hingegen kaum. Zudem sind wir unzufrieden mit dem bisherigen Verdienstmodell bei der Video-Vermarktung. Als Selbstständige bieten wir der Deutschen Presse-Agentur nicht nur unsere Arbeitszeit an, wir verkaufen auch die weltweiten Nutzungsrechte an unseren Bildern. Hierfür sehen wir uns seit langem nicht fair entlohnt. Wir wollen an der Wertschöpfung, die mit unseren Bildern verbunden ist, stärker beteiligt werden.“

 

Um den Verhandlungen Nachdruck zu verleihen, werden die freien Fotografen der dpa vom 14. bis 21. Februar nur eine stark reduzierte Anzahl an Bildern für die aktuelle Berichterstattung zur Verfügung stellen. „Das fällt uns schwer, soll aber deutlich machen, wie wichtig unsere Arbeit für das gesamte dpa-Netzwerk ist.“

 

Bei dpa heißt es zu der Aktion:

„Wir haben der Verhandlungsgruppe der freien Fotografen vergangene Woche ein erstes, die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen aller Beteiligten berücksichtigendes Angebot unterbreitet. Wir waren so verblieben, dass wir bei unserem nächsten Termin am 1. März eine detaillierte Reaktion erhalten sollten. Auf dieser Basis sollte dann weiterverhandelt werden.“