Vermischtes
dpa

Pressekonferenz und Bürgersprechstunde mit Putin

Bei einer kombinierten Jahrespressekonferenz und TV-Audienz stellt sich Kremlchef Wladimir Putin den Fragen von handverlesenen Journalisten und Bürgern. Das Format dient der Selbstdarstellung.

Moskau (dpa) − Russlands Präsident Wladimir Putin hält am Donnerstag wie im Vorjahr seine große Jahrespressekonferenz ab. Die Fragerunde für Journalisten wird als Medienspektakel des Staatsfernsehens mit der TV-Show „Der direkte Draht“, bei dem Bürger ihre Probleme schildern können, zur Sendung „Ergebnisse des Jahres“ verknüpft. Nach Angaben aus dem Kreml soll die Fragerunde um 12.00 Uhr Ortszeit (10.00 Uhr MEZ) beginnen. Der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge sind bereits mehr als eine Million Fragen an das Staatsoberhaupt eingegangen − im Vorjahr waren es aber sogar anderthalb Millionen.

 

Die meisten Fragen bei der diesjährigen Veranstaltung würden sich um die „militärische Spezialoperation“ − so nennt Russland offiziell seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine − und die Gesundheitsversorgung drehen, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Traditionell liefen die Pressekonferenz und die Bürgersprechstunde getrennt voneinander. Erstmals 2020 und endgültig 2023 wurden die beiden Formate zusammengeführt. Peskow begründete dies mit der Zeitnot des Präsidenten. Im ersten Kriegsjahr hatte Putin die Veranstaltung ganz ausfallen lassen.

 

Die vielen Probleme des Landes wie Armut, soziale Not, Klagen über die Gesundheitsversorgung und fehlende Infrastruktur sind immer wieder Themen solcher Fragerunden. Seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine beherrscht auch der Krieg die Tagesordnung. Putin nutzt das Format immer wieder, um sich als Kümmerer und Problemlöser darzustellen.

 

Die russischen Sender, die praktisch alle die Fragestunde übertragen, haben rund drei Stunden dafür eingeplant. Allerdings gab es in der Vergangenheit auch schon deutlich längere Veranstaltungen.