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Moskau soll Mahnmal für ermordete russische Journalisten erhalten

Moskaus Bürgermeister Juri Luschkow sagte, Menschen wie Anna Politkowskaja dürften nicht vergessen werden.

Moskau (dpa) - Ermordete russische Journalisten wie die vor zwei Jahren getötete Reporterin Anna Politkowskaja sollen in Moskau nach Willen der Stadtverwaltung eine zentrale Gedenkstätte erhalten. Das Mahnmal könne neben einer schon existierenden Plastik für den im März 2000 verunglückten Redakteur Artjom Borowik im Südosten der Metropole stehen, berichtete der Fernsehsender "Westi" am Mittwoch. Moskaus Bürgermeister Juri Luschkow sagte, Menschen wie Politkowskaja dürften nicht vergessen werden. Unterstützer des Projekts hatten eine repräsentative Gedenkstätte im Zentrum von Moskau gefordert. Der nun vorgeschlagene Platz liegt jedoch in einem entfernterem Stadtviertel.

Präsident Dmitri Medwedew hatte erst im Juni eine umfassende Aufklärung der Morde an Journalisten in Russland zugesichert und auch eine umstrittene Verschärfung des Mediengesetzes abgelehnt. Die Freiheit der Presse schreite in seinem Land grundsätzlich voran, hatte der Kremlchef gesagt. Hingegen beklagen Fachverbände seit Jahren schlechte Rahmenbedingungen für Journalisten in Russland.

Die wegen ihrer Reportagen aus dem Kriegsgebiet Tschetschenien bekannte Politkowskaja (48) war im Oktober 2006 vor ihrer Wohnung in Moskau erschossen worden. Ihr Mörder wurde bisher nicht gefasst. Der Journalist und Verleger Borowik (38) hatte in seiner Zeitschrift "Streng geheim" über spektakuläre Verbrechen berichtet und Korruptionsfälle aufgedeckt. Er starb bei einem Flugzeugabsturz.