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Newsroom – Henning Kornfeld

Lufthansa: KI-generierte Texte statt Bordmagazin

In der Kommunikation mit ihren Passagieren setzt die Fluggesellschaft fortan auf ein KI-Tool, das aus Beiträgen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern journalistische Texte macht. Wie der KI-Assistent der Lufthansa funktioniert.

Berlin – Bei Ausbruch der Corona-Pandemie hat die Lufthansa bereits ihr Bordmagazin, produziert vom Content-Marketing-Dienstleister Territory, gestoppt, nun wird es endgültig beerdigt. Die Fluggesellschaft will mit ihren Passagieren stattdessen über digitale Kanäle kommunizieren: mit Inhalten, die ohne geballte Unterstützung durch künstliche Intelligenz nicht möglich wären.

 

Im Gespräch mit „Horizont“ hat Cindy Richter, Head of Campaigns & Partnerships bei der Fluggesellschaft, das neue Programm „Lufthansa Insights“ vorgestellt. Die Lufthansa will Erfahrungen und Know-how ihrer Beschäftigten einsammeln und von einer KI in eine lesbare Form bringen lassen.

 

Dazu befragt ein „Lufthansa Storytelling Assistant“ ähnlich wie bei einem Interview Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und erstellt aus ihren Antworten einen Text. Das kann zum Beispiel ein Reisetipp sein. Bei der Lufthansa hofft man, dass in Zukunft auf diese Weise mehr als die Hälfte der Inhalte des Unternehmens von den eigenen Mitarbeitern erstellt werden.

 

Der „Lufthansa Storytelling Assistant“ beruht auf der Technologie von Microsoft Azure GPT-4. Die KI-generierten Texte werden laut der Fluggesellschaft von Mitarbeitern der Content-Marketing-Agentur C3 gegengelesen, die ebenfalls im Projekt-Boot sitzt.

 

Lufthansa-Passagiere werden an vielen Stellen auf die KI-generierten Texte stoßen: an Bord eines Fliegers im Fly-Net und im Inflight Entertainment sowie auf der Website lh.com, wo es einen Reise-Blog geben soll. Die KI-Inhalte sollen individualisiert ausgespielt werden: Wer zum Beispiel im Flug nach Vancouver sitzt, bekommt dazu passende Städtetipps angezeigt.