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Deutsche Medienkonzerne fast alle in Privatbesitz

Leo Kirch hatte einen der größten deutschen Medienkonzerne aufgebaut, ehe das Firmen-Ensemble 2002 in die Insolvenz ging. Praktisch alle großen deutschen Fernseh-, Zeitungs-, und Zeitschriften-Konzerne sind in der Hand einzelner Familien.

Hamburg (dapd-bay) - Leo Kirch hatte einen der größten deutschen Medienkonzerne aufgebaut, ehe das Firmen-Ensemble 2002 in die Insolvenz ging. Praktisch alle großen deutschen Fernseh-, Zeitungs-, und Zeitschriften-Konzerne sind in der Hand einzelner Familien. Ausnahme sind die öffentlich-rechtlichen Sender sowie die ProSiebenSat.1 Media AG, die Finanzinvestoren gehört. Eine Übersicht:

- Axel Springer AG

Das 1946 vom Verleger Axel Springer gegründete Unternehmen ist mit 2,8 Milliarden Euro Umsatz heute Deutschlands größter Zeitungs- und drittgrößter Zeitschriftenverlag. Bei Springer erscheinen Zeitungen wie "Bild", Welt", "Hamburger Abendblatt" und Zeitschriften wie "Hörzu" oder "Autobild". Der börsennotierte Verlag aus Berlin ist auch im Ausland stark vertreten und hält TV-Beteiligungen. Die Witwe des Gründers Friede Springer ist die tonangebende Aktionärin.

- Bertelsmann AG

Das Gütersloher Unternehmen ist das wohl am stärksten diversifizierte deutsche Medienunternehmen: Die Tochter Gruner & Jahr ("Stern", "Geo") ist der größte Zeitschriftenverlag Deutschlands, Tochter RTL ist einer der erfolgreichsten TV -und Radiosender in Europa. Dazu kommt Random House, der größte Buchverlag der Welt, sowie die Druckerei-Tochter Arvato. Die Tradition reicht zurück bis 1845, aber zu weltweiter Größe führte der Unternehmer Reinhard Mohn die Gruppe mit dem Jahresumsatz von rund 16 Milliarden Euro. Heute bestimmen die Mohn-Erben über den Kurs der Gruppe.

- Bauer Media Group

Das Hamburger Unternehmen ist der auflagenstärkste Verlag Europas mit Titeln wie "Bravo", "TV Movie" oder "InTouch". Zum Zwei-Milliarden-Euro-Umsatz tragen außerdem Tochterverlage in Großbritannien, Russland, den USA und anderen Ländern bei. Der Verlag wurde von 136 Jahren gegründet, Verleger ist Heinz Bauer, der zur Zeit die Verantwortung nach und nach an seine Töchter überträgt.

- Holtzbrinck

Die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck mit Sitz in Stuttgart ist ein 1948 gegründetes Familienunternehmen, das in mehr als 80 Ländern tätig ist. Zu Holtzbrinck gehören große Buchverlage wie S. Fischer, Rowohlt oder Kiepenheuer & Witsch, Zeitungen wie die "Saarbrücker Zeitung" und zahlreiche Internetfirmen. Der Umsatz liegt bei 2,3 Milliarden Euro. Die Gesellschafter sind Erben des Gründers.

- Mediengruppe M. DuMont Schauberg

M. DuMont Schauberg aus Köln ist ein Zeitungsverlag mit Titeln quer durch Deutschland: "Express", "Mitteldeutsche Zeitung", "Frankfurter Rundschau", "Berliner Zeitung", "Hamburger Morgenpost" und andere. Dazu kommen Beteiligungen an zahlreichen Anzeigenblättern, Hörfunksendern und Onlineunternehmen, so dass ein Umsatz von knapp 700 Millionen Euro zusammenkommt. Das Unternehmen kann seine Geschichte über Jahrhunderte zurückverfolgen. Kopf des Unternehmens ist Alfred Neven DuMont.

- Hubert Burda Media

Im Burda-Verlag aus München erscheinen 226 Zeitschriften in elf Ländern, darunter Schwergewichte wie "Bunte" oder "Focus". Außerdem ist das Unternehmen mit Internetseiten wie Xing, Chip Online oder Zooplus erfolgreich. Der Umsatz des Verlegers Hubert Burda beträgt rund 1,7 Milliarden Euro.