Vermischtes
KNA

Chefredakteur Dennis Ballwieser: „Googles Gemini wird uns zerstören“

Chefredakteur Dennis Ballwieser: „Googles Gemini wird uns zerstören“ Dennis Ballwieser (Foto: Wort und Bild Verlag)

Erst vor kurzem hat Google sein KI-Modell „Gemini“ scharf gestellt. Doch schon jetzt leiden Medien unter der neuen Technik, beklagt der Chefredakteur der „Apotheken-Umschau“. Reichweite sei kein Geschäftsmodell mehr.

Berlin – Dennis Ballwieser sieht in der KI-Strategie von Google eine Bedrohung für den Journalismus: „Gemini von Google wird uns praktisch zerstören“, sagte der Journalist am Freitag in einem Vortrag beim „Medien Camp“ des Oberauer-Verlags. Schon jetzt sei wahrnehmbar, dass Google die Angebote von Medien in den Suchergebnissen heruntergestuft habe, so Ballwieser.

 

„Portale, die auf Reichweite abzielen, sind tot. Das wird spätestens in ein bis drei Jahren überhaupt kein Geld mehr abwerfen“, so Ballwieser weiter. Die „Apotheken-Umschau“ und andere Redaktionen des Wort und Bild Verlags, zu dem das Gesundheitsmagazin gehört, müssten sich demnach überlegen, was man anbieten könne, das große KI-Sprachmodelle nicht liefern könnten.

 

Texte, für die die „Apotheken-Umschau“ einmal viel Geld investiere, haben sich Ballwieser zufolge nur gelohnt, weil sie über mehrere Jahre hinweg Traffic ansammeln könnten. „Dieses Geschäftsmodell, das jetzt seit 20 Jahren funktioniert hat, ist zu Ende.“ Dennoch werde Special-Interest-Journalismus, vor allem auch im Gesundheitsbereich, weiter gebraucht, so Ballwieser: „Wir beschäftigen uns im Moment zum Beispiel intensiv mit dem Thema Frauengesundheit. Das sind Themen, die über Jahrzehnte hinweg hinten runtergefallen sind. Aber das Interesse daran ist enorm.“