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Besser podcasten – Tipps und Tricks für erfolgreiche Formate und ihre Vermarktung

Besser podcasten – Tipps und Tricks für erfolgreiche Formate
und ihre Vermarktung Illu: Adobe Stock/Lililia

Podcasts bieten viele neue und auch noch ungenutzte Möglichkeiten für Medienschaffende – auch für Inhalte jenseits der Unterhaltung. 4 Tipps aus der Journalisten-Werkstatt „Professionell podcasten“.

Berlin – Was ist ein guter Podcast? Das kann man sicherlich an verschiedenen objektiven Merkmalen festmachen, es ist zu einem großen Teil jedoch auch schlicht subjektiv. Daher ist es auch schwierig, systematisch „besser zu podcasten“, denn an welchem Punkt kann oder sollte man ansetzen? Ist es der Wunsch nach mehr Reichweite oder lässt das Feedback der Hörer und Hörerinnen zu wünschen übrig? Beides kann sich durchaus überschneiden, was es nicht einfacher macht, schreibt Brigitte Hagedorn in der Journalisten-Werkstatt „Professionell podcasten“ und sie gibt mögliche Qualitätskriterien:

 

Wenn Sie sich unklar darüber sind, wie und wo Sie mit Verbesserungsmaßnahmen ansetzen sollen, können Sie mit Hilfe eines einfachen Schießscheiben-Charts konkrete Umsetzungs-Schritte gut festlegen. Beschriften Sie auf einem Chart die Merkmale, an denen Sie die Qualität Ihres Podcasts messen möchten. Mögliche Kriterien zur Qualitätsüberprüfung können dabei diese sein:

 

1. Die technische Qualität

Ob unsere Audios verrauscht sind, ob sie zu leise sind oder man den Sprechertext wegen der Nebengeräusche kaum verstehen kann, hören wir und können wir auf einer Skala von eins bis zehn gut einschätzen. Aber schon hier, bei einem scheinbar objektiven Parameter, wird jeder die 1 und auch die 10 anders verorten. Für meinen Kollegen, den Toningenieur und Sounddesigner, liegt die technische Qualität eines Podcasts, der im halligen Homestudio oder mit dem Smartphone aufgenommen wurde, nahe der 1 auf unserer Skala. Für Menschen mit weniger geschultem Gehör nimmt er eher einen Punkt in der Mitte ein, Tendenz zur 10.

 

Doch wir können einen Punkt auf der Skala ausmachen und sagen, mein Podcast liegt ungefähr bei 4. Die Qualität ist nicht immer so toll und oft haben meine Gäste, mit denen ich online Gespräche führe, minderwertige Headsets. Oder kürzlich hatte ich mein Fenster vor der Aufnahme nicht geschlossen und der Autoverkehr war ziemlich stark …

 

Versuchen Sie also, sich einen Gesamtüberblick über die technische Qualität Ihres Podcasts zu verschaffen. Vielleicht können Sie auch einen Hörer, eine Hörerin nach ihrer Meinung fragen.

 

2. Die inhaltliche Qualität

Dabei können Sie ähnlich vorgehen. Fragen Sie sich selbstkritisch: Denken Sie dabei immer an die Zielgruppe und das Ziel, das Sie erreichen möchten? Stimmen die Themen? Sind die Inhalte für Ihre Zielgruppe relevant? Sind die Inhalte gut strukturiert? Ist die Art der Darstellung – Solofolge, Interview oder Gespräch mit mehreren Personen – passend und kann die Hörerschaft gut folgen? Haben Sie eine Einleitung, die die Hörer auf den Inhalt der Episode vorbereitet, und vielleicht sogar am Ende eine kleine Zusammenfassung? Sprechen Sie die Sprache Ihrer Zuhörerinnen? Arbeiten Sie an Ihrer Verständlichkeit – und schauen Sie noch mal in das Kapitel „Podcasten fürs Verstehen“.

 

3. Die stimmliche und sprachliche Qualität

Hier wird deutlich, dass wir die Qualität unseres Podcasts verbessern können, uns dabei aber häufig Grenzen gesetzt sind. Viele Menschen mögen ihre eigene Stimme nicht in einer Aufnahme hören. Das ist nicht verwunderlich, denn unsere Stimme vom Band klingt für unsere Ohren anders, als wir sie selbst im Alltag wahrnehmen. Wir hören unsere Stimme sozusagen von innen und da braucht es tatsächlich manchmal eine Zeit des Kennenlernens und der Gewöhnung.

 

Ihren Stimmklang werden Sie nicht komplett ändern können, er hängt auch von physiologischen Dingen ab, doch es gibt eine Reihe Übungen, die Sie machen können, um Ihre Stimme beispielsweise zu kräftigen oder deutlicher zu artikulieren. Das sorgt für mehr Verständlichkeit und Überzeugungskraft.

 

4. Downloads und Feedbacks

Die erreichten Downloads und Anzahl des eingehenden Feedbacks sowie die Dauer, die Ihnen zugehört wird, sind ebenfalls Kriterien für die Qualitätsanalyse eines Podcasts. Plattformen wie Spotify können nicht nur solche Daten erheben, sie zeigen auch, ob Sie Ihre Zielgruppe erreichen. Diese Informationen sind natürlich nur relevant, wenn Ihre Hörerschaft diese Plattformen vorwiegend nutzt, sie also hier eine große Gefolgschaft haben. Diese Kriterien spielen auch beim Ranking in den Podcastverzeichnissen eine Rolle, doch niemand kennt genau die Algorithmen, die die Podcasts an die Spitze der Charts spülen.

 

Zur Werkstatt:

  • Das Überallmedium für Wissensinhalte
  • Podcasten fürs Verstehen
  • Mehrfachverwertung
  • Podcasts auf Youtube sichtbar machen
  • Geld verdienen mit Podcasts
  • Wenn die Motivation nachlässt

 

Die Autorin Brigitte Hagedorn ist Autorin, Trainerin und Mentorin. Sie schreibt, bloggt und podcastet rund um das Thema Podcasting und unterstützt Trainer, Berater, Therapeuten und Coaches sowie Organisationen bei der Realisierung ihrer Podcast-Projekte mit Rat und Tat.

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