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Datenaffäre bringt Finanzdienstleister Bloomberg in Bedrängnis

Der US-Finanzdienstleister Bloomberg steht wegen fragwürdigen Umgangs mit Kundendaten unter Druck.

New York (dpa) - Das vom heutigen New Yorker Bürgermeister Michael Bloomberg gegründete Unternehmen räumte ein, dass seine Redakteure bis vor kurzem einen eingeschränkten Einblick in das Verhalten von Nutzern des Dienstes hatten. "Der Fehler ist unverzeihlich", erklärte Chefredakteur Matthew Winkler am Montag in einer Stellungnahme. "Wir haben unsere Regeln im vergangenen Monat sofort geändert."

Bloomberg verdient sein Geld mit Informationen für die Finanzbranche. Die sogenannten Bloomberg-Terminals stehen weltweit auf den Schreibtischen von Bankern und anderen Finanzexperten. Auf den Computern laufen börsenrelevante Daten und Nachrichten ein, von denen milliardenschwere Investitionsentscheidungen abhängen. Entsprechend sensibel sind die Nutzer in Sachen Datenschutz.

Winkler schrieb, dass Bloomberg-Journalisten erkennen konnten, wann ein Nutzer sich an seinem Terminal angemeldet hatte. Die Journalisten konnten demnach auch sehen, für welche übergeordneten Themenfelder sich der Kunde interessierte, und sie bekamen seine Anfragen an den technischen Kundendienst mit. Ein Kunde hatte sich darüber beschwert.

"Wir haben die Sicherheit dieser Daten in unserer Berichterstattung niemals gefährdet", versicherte Winkler. Der Informationskonzern war 1982 gegründet worden und beschäftigt heute 15 000 Mitarbeiter, davon 2400 Journalisten. Hauptkonkurrent ist Thomson Reuters.

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