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Bertelsmann kauft Genussscheine zurück

Mitte 2009 war das Unternehmen nach eigenen Angaben mit 6,834 Milliarden Euro verschuldet.

Gütersloh (dpa) - Europas größter Medienkonzern Bertelsmann kauft Genussscheine zurück, um seine Schuldenstruktur zu verbessern. Das Unternehmen aus Gütersloh unterbreitete am Dienstag ein Angebot für die Papiere aus dem Jahr 2001. In den nächsten drei Wochen kauft Bertelsmann solche Genussscheine für das 1,8-fache des Nennwertes auf. Die Offerte gilt für Scheine im Nominalwert von insgesamt 150 Millionen Euro. Bertelsmann kostet der Vorstoß also bis zu 270 Millionen Euro. "Mit dem Angebot zahlen wir Schulden zurück und vereinfachen auch unsere Kapitalstruktur", erklärte Bertelsmann- Finanzvorstand Thomas Rabe im Intranet der Bertelsmann AG. Mitte 2009 war das Unternehmen nach eigenen Angaben mit 6,834 Milliarden Euro verschuldet.

Anders als früher würden Genussscheine heute in der Bilanz nicht mehr als Eigenkapital behandelt, sondern zählten zu den Schulden, so Rabe. "Auch die Ratingagenturen folgen dieser Sichtweise. Außerdem ist der Genussschein außerhalb Deutschlands kaum bekannt und ausländischen Investoren schwer zu erklären." Es sei flexibler, sich über Anleihen zu finanzieren. Insgesamt sind aus dem Jahr 2001 Bertelsmann-Genussscheine im Nennwert von 500 Millionen Euro in Umlauf. Der Konzern behalte sich vor, nach der ersten Offerte weitere Scheine aufzukaufen. Rabe: "Wir werden sehen, wie der Markt auf unser Angebot reagiert und wie die Akzeptanz unter den Anlegern ist."