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Die Entwicklung von N24 seit dem Sendestart im Jahr 2000

Zehn Jahre nach dem Start von N24 wird der Nachrichtensender jetzt verkauft. In den vergangenen Monaten hatte es immer wieder Spekulationen um einen Eigentümerwechsel gegeben.

Zehn Jahre nach dem Start von N24 wird der Nachrichtensender jetzt verkauft. In den vergangenen Monaten hatte es immer wieder Spekulationen um einen Eigentümerwechsel gegeben. Die Nachrichtenagentur ddp dokumentiert nachfolgendend Schlagzeilen der Entwicklung des Senders seit dem Jahr 2000.

24. Januar 2000: Der neue Nachrichtenkanal der ProSieben-Gruppe, N24, startet. Der Sender will 18 Stunden am Tag live senden. Der scheidende ProSieben-Vorstandschef Georg Kofler sagt, N24 leiste einen wichtigen Beitrag zur Informationsgesellschaft, indem er das Fernsehangebot für das deutsche Publikum bereichere.

13. Oktober 2000: N24 bleibt eine hundertprozentige Tochter der ProSiebenSat.1Media AG und wird zum zentralen Informationsdienstleister für deren Sender mit eigenen Nachrichtenredaktionen ausgebaut. Von der früher geplanten Beteiligung der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" wird nach der Verschmelzung von Sat.1 und der ProSieben-Gruppe Abstand genommen.

15. Oktober 2003: ProSiebenSat.1 hält an seinem defizitären Sender N24 fest. Deren Entwicklung sei sehr zufriedenstellend und liege im Plan, sagte ein Konzernsprecher und dementierte einen Medienbericht über einen Teilausstieg bei dem Sender.

18. Januar 2004: N24 will n-tv überrunden. "Wir sind bereits vier Jahre nach Gründung von N24 mit n-tv auf Augenhöhe, obwohl unser Konkurrent schon über elf Jahre auf Sendung ist", sagte der neue N24-Chef Torsten Rossmann. Ob der Markt auf lange Sicht wirklich für zwei Sender reiche, könne man bezweifeln.

22. Juli 2004: N24 sieht sich auf Erfolgskurs. Laut Geschäftsführer Rossmann wurde im ersten Quartal erstmals die "Gewinnzone" erreicht. Er sei zudem sehr zuversichtlich, dass N24 Ende des Jahres bei den relevanten Marktanteilen vor dem Konkurrenten n-tv liegen werde.

20. Januar 2005: N24 schreibt fünf Jahre nach seinem Start zum ersten Mal schwarze Zahlen. Rossmann sagt, damit habe der Sender die Gewinnzone ein Jahr früher als geplant erreicht.

28. Januar 2008: N24 kündigt an, im Herbst sein neues Studio am Potsdamer Platz in Berlin zu beziehen. An dem neuen Standort sollen auch die TV- und Onlineredaktionen zusammengelegt werden.

26. November 2009: Der Vorstandschef von ProSiebenSat.1, Thomas Ebeling, kündigt an, dass unter anderem ein Verkauf von N24 im Gespräch ist. Er begründete die Umbaupläne mit wirtschaftlichen Problemen bei N24.

1. Dezember 2009: Die N24-Mitarbeiter setzen sich gegen mögliche Einsparungen und eine inhaltliche Abkehr vom Nachrichtengeschäft zur Wehr. In einem offenen Brief richten sich die 200 Unterzeichner an Ebeling und fordern "den Erhalt von N24 als Nachrichtensender und als kompetenter Produzent der Nachrichten für die Vollprogramme Sat.1, ProSieben und Kabel 1". Ebeling hatte gesagt, Nachrichten seien für die Mediengruppe "in jedem Fall ein Zuschussgeschäft".

12. Januar 2010: Die ersten Kaufinteressenten von N24 stehen bereit: Geschäftsführer Torsten Rossmann bietet sich der Sendergruppe als Abnehmer an. Gemeinsam mit dem früheren "Spiegel"-Chefredakteur Stefan Aust plant Rossmann für die Übernahme eine Beteiligungsgesellschaft.

23. Februar 2010: Die Zukunft von N24 ist weiter offen. Der Denkprozess sei "noch nicht abgeschlossen", sagte Vorstandschef Ebeling. Die Deutsche Bank sei beauftragt worden, Verkaufsoptionen zu prüfen, darunter auch ein sogenanntes Management-Buy-Out. Ein Fortbestand in der jetzigen Form sei nicht angedacht.

4. März 2010: Die ProSiebenSat.1-Gruppe will spätestens bis Ende Juni eine Entscheidung über die Zukunft von N24 treffen.

31. März 2010: N24 bleibt einem Medienbericht zufolge womöglich doch im Verbund der Sendergruppe ProSiebenSat.1. Im Unternehmen werde derzeit "seriös" darüber gesprochen, N24 nicht abzustoßen. Als möglichen Grund wird der Mangel an lukrativen Angeboten genannt.

16. Juni 2010: Die ProSiebenSat.1 Media AG gibt bekannt, dass N24 an Geschäftsführer Torsten Rossmann, den früheren "Spiegel"-Chefredakteur Stefan Aust und den ehemaligen "Spiegel TV"-Manager Thorsten Pollfuß verkauft wird.

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