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Anja Zimmer: „Gemeinnütziger Journalismus kann wichtige Arbeit leisten“

Nach dem Vorstoß der FDP in NRW, die Gemeinnützigkeit von Journalismus anzuerkennen, gibt es Lob von Anja Zimmer, der Geschäftsführerin vom Deutschen Journalisten-Verband in NRW. Von Bülend Ürük.

Düsseldorf - Am Mittwoch hatte Newsroom.de zuerst gemeldet, dass die Liberalen im Düsseldorfer Landtag einen Antrag gestellt haben, Journalismus auf eine Stufe mit Sport, Kultur und Tierschutz zu stellen und es als gemeinnützig anzuerkennen.

Die Gemeinnützigkeit könnte dazu führen, dass sich lokale Medien als gemeinnützige Vereine gründen.

 

Anja Zimmer, Geschäftsführerin vom DJV NRW, betrachtet den FDP-Antrag als Ergänzung zu der geplanten Stiftung "Partizipation und Vielfalt". Foto: DJV-NRW / Kirsten Weber

 

In dem Antrag heißt es unter anderem: „Nicht nur einige wenige, sondern vor allem die vielen kleinen, unabhängigen und innovativen Angebote im lokalen und regionalen Rahmen würden durch die Anerkennung der Gemeinnützigkeit profitieren. So könnten steuerlich begünstigte gemeinnützige GmbHs oder Stiftungen gegründet werden, um z.B. Recherchen zu fördern. Spenden an solche gemeinnützigen Einrichtungen, die keine Gewinne erzielen bzw. auf die Erzielung von Gewinnen ausgerichtet sein dürfen, wären dann ebenso steuerlich absetzbar.“

Anja Zimmer, Geschäftsführerin des Deutschen Journalisten-Verbandes in Nordrhein-Westfalen, findet viel Lob für den FDP-Vorstoß.

Gegenüber Newsroom.de erklärt Anja Zimmer: „Eine Regelung, die Journalismus in bestimmten Fällen als gemeinnützig anerkennt, halte ich für eine spannende Idee. Gemeinnütziger Journalismus kann in bestimmten Bereichen gute und wichtige Arbeit leisten.“

Die Anerkennung der Gemeinnützigkeit betrachtet Anja Zimmer dabei als Ergänzung zu den Plänen der Koalition in Düsseldorf unter Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, mit der geplanten Stiftung "Partizipation und Vielfalt" auch die "Förderung digitaler Publikationsstrukturen für lokale und regionale journalistische Angebote" und die "Vergabe von Recherche-Stipendien" umzusetzen.

Der FDP-Antrag ist laut Anja Zimmer „kein Gegenentwurf zu der in NRW geplanten Stiftung, sondern eine Ergänzung. Wichtig ist: Alle diese Modelle können jeweils Impulse setzen, sie sind aber letztlich nur einer von vielen Bausteinen. Die Arbeit von privatwirtschaftlich organisierten Medienunternehmen können sie nicht ersetzen.“

Bülend Ürük