Medien
dpa

Kein Durchbruch in WDR-Tarifgesprächen − nächste Runde im November

Die Arbeitnehmerseite fordert sechs Prozent mehr Geld für eine Vertragslaufzeit von 12 Monaten. Der WDR bietet eine Anhebung von insgesamt 3,6 Prozent bei einer Laufzeit von 24 Monaten.

Köln (dpa) − Die Tarifverhandlungen beim Westdeutschen  Rundfunk (WDR) bleiben festgefahren. Die sechste Runde endete am Dienstag ohne Einigung, wie die Gewerkschaft Verdi und der WDR mitteilten. Die Arbeitnehmerseite fordert für die 4200 Festangestellten und für die 2200 freien Mitarbeiter, die regelmäßig für den Sender tätig sind, sechs Prozent mehr Geld für eine Vertragslaufzeit von 12 Monaten. Der WDR bietet eine Anhebung von insgesamt 3,6 Prozent bei einer Laufzeit von 24 Monaten. Die nächste Verhandlungsrunde soll am 19. November stattfinden.

 

In den vergangenen Monaten hatten mehrfach Warnstreiks zu Beeinträchtigungen im Sendebetrieb geführt: Erst am Montag konnte das „Morgenmagazin“ nicht live gezeigt werden, stattdessen wurde eine einstündige Aufnahme vom frühen Morgen als Wiederholung gesendet. Am Sonntag war der „Presseclub“ aus Sorge vor Warnstreik-Auswirkungen von Köln nach Berlin verlegt worden.

 

Der WDR bietet gewissermaßen einen Aufschlag an, wodurch sein Angebot auf insgesamt 4,25 Prozent steigen würde − Voraussetzung hierfür sind Änderungen bei alten Regelungen. Das lehnte Verdi ab. Der Landesfachbereichsleiter der Gewerkschaft, Christof Büttner, monierte, dass die Beschäftigten auf lange Sicht viel Geld einbüßen, wenn sie etwa später als bisher auf die nächste Tarifstufe kommen.

 

Der Gewerkschafter betonte, man sei kompromissbereit. Eine Einigung auf dem Niveau des öffentlichen Dienstes wäre akzeptabel, sagte er. Das wäre ein Tarifvertrag von 33 Monaten mit Anhebungen von jeweils 3,2 Prozent in Jahresschritten und 1,4 Prozent als letzte Stufe.

 

WDR-Verwaltungsdirektorin Katrin Vernau sagte, ihr sei es wichtig, möglichst bald zu einem Ergebnis zu kommen, das die Interessen der Mitarbeiter angemessen berücksichtige. Es müsse „aber auch für den WDR finanzierbar“ sein, erklärte sie. Den Verweis auf den öffentlichen Dienst findet sie nicht angemessen, da der WDR nicht vom Staat finanziert werde, sondern von Beitragszahlern.