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"Manager Magazin" vs. "Spiegel": Neue Middelhoff-Firma kommt

Am Montag noch hat der "Spiegel" den früheren Bertelsmann-Chef Thomas Middelhoff auf zwei Seiten sprichwörtlich in den Boden gestampft. Ausgerechnet das "Manager Magazin", ungeliebtes Schwesterblatt des "Spiegel", nimmt jetzt mit einem Bericht auf seiner Webseite Thomas Middelhoff in Schutz.

Hamburg - Und wirft mit dem Artikel die Frage auf, ob die Autoren Jürgen Dahlkamp, Gunther Latsch und Jörg Schmitt in ihrem Beitrag "Midas Reloaded" eventuell aus Freude an einer erhoffen neuerlichen Niederlage von Thomas Middelhoff so negativ berichtet haben.

Klaus Boldt, der den Artikel über BT Capital übrigens ganz alleine schreibt, notiert in seinem Artikel genüsslich: "Middelhoffs "Phantomfirma" aufgetaucht". Die "Spiegel"-Autoren, geschlagen mit anstrengenden Tagen um die Zukunft des eigenen Verlages, haben lieber auf den Putz gehauen, als offensichtlich ein wenig intensiver zu recherchieren.

Hongkong als Geschäftsanschrift, Tortola als Firmensitz: Das von dem früheren Bertelsmann- und Arcandor-Chef Thomas Middelhoff und dem chinesisch-amerikanischen Geschäftsmann Bruno Wu vor wenigen Tagen gegründete Medienunternehmen BT Capital ist auf Tortola, der größten Insel der British Virgin Islands, ins Handelsregister eingetragen worden. Dies erklärte Rechtsanwalt Hartmut Fromm, Mitglied des Boards von BT Capital, gegenüber dem Wirtschaftsmagazin.

Die räumliche Trennung wird damit begründet, dass in Hongkong für Unternehmen wie BT Capital, zu deren Geschäften auch der Beteiligungshandel gehört, eine Kapitalverkehrssteuer fällig wird. Bruno Wu nutze laut Fromm die Möglichkeit, sich als US-Bürger mit einer Firma auch auf den steuergünstigen Britischen Jungferninseln niederlassen zu können.

Alle Dokumente seien unterzeichnet und eingereicht, sagte Fromm. Die Prozedur nahm offenbar aufgrund der unterschiedlichen Rechtsformen der zusammengeführten Gesellschaften aus China, Europa und den USA unerwartet viel Zeit in Anspruch.

Was Middelhoffs 20-Prozent-Anteil an BT Capital angehe, schreibt Klaus Boldt, so entspreche dieser laut Fromm "schlichtweg Middelhoffs Bedeutung für das Unternehmen, der außer seinen Assets auch Kenntnisse und Kontakte einbringe, die summa summarum diesem Beteiligungswert entsprächen."

Gerne werden die drei "Spiegel"-Autoren diese Zeilen nicht lesen, zu begeistert haben sie schließlich Thomas Middelhoff als Verlierer auf ganzer Linie hingestellt, und dann kommt der Beitrag auch noch aus dem eigenen Haus.

Bülend Ürük