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Ehemaliger SZ-Chefredakteur und «Report»-Moderator Heigert gestorben

«Er war einer der wichtigsten publizistischen Köpfe in der Geschichte der Zeitung.»

München (dpa) - Hans Heigert, ehemaliger Chefredakteur der «Süddeutschen Zeitung» (SZ) und des Bayerischen Rundfunks (BR), ist tot. Der 82-Jährige sei bereits am Samstag gestorben, bestätigte der Süddeutsche Verlag am Donnerstag einen SZ-Bericht. Heigert war von 1970 bis 1984 Redaktionsleiter bei dem Münchner Blatt.

Zuvor war Heigert beim BR im Hörfunk- und Fernsehbereich tätig. In den 60er Jahren moderierte er als BR-Fernseh-Chefredakteur das politische ARD-Magazin «Report». Im Jahr 1969 wechselte er als leitender Politikredakteur zur SZ, wo er ein Jahr später den Vorsitz in der Chefredaktion übernahm.

Sebastian Berger, Sprecher des Süddeutschen Verlags, würdigte Heigert als eine herausragende Persönlichkeit bei der SZ. «Er war einer der wichtigsten publizistischen Köpfe in der Geschichte der Zeitung.» Heigert habe den journalistischen Maßstab gesetzt, an dem sich seine Kollegen messen lassen mussten, heißt es im Nachruf der SZ. Zudem sei Heigert von der politischen Klasse in Bund und Land als kompetente, kritische Stimme ernst genommen worden.

Der gebürtige Mainzer hatte Geschichte, Volkswirtschaft, Soziologie und Rechtswissenschaften studiert und in den 50er Jahren als Politikkorrespondent der «Deutschen Zeitung und Wirtschaftszeitung» in Bonn gearbeitet. Nach einer Zeit als Jugendfunk-Redakteur beim BR, war er von 1960 an kurz bei der SZ tätig. Anschließend ging er zunächst zurück zum BR und wurde bei dem Sender Chefredakteur des Fernsehbereichs.

Der in Germering bei München lebende Journalist war zeitweise auch CSU-Mitglied und engagierte sich in der Kommunalpolitik. Von 1989 an wurde er zudem für vier Jahre Präsident des Goethe-Instituts.