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Claus Kleber für sein Lebenswerk ausgezeichnet

Claus Kleber für sein Lebenswerk ausgezeichnet Kleber, wie ihn noch alle kennen. Im „medium magazin“ gibt‘s neue Bilder.

Warum ihn das „medium magazin“ ehrt, was Stephan Lamby über ihn zu sagen hat und wie Kleber jetzt aussieht.

Berlin – In diesem Jahr zeichnet die „Journalistinnen und Journalisten des Jahres“-Jury Claus Kleber mit dem Ehrenpreis für sein Lebenswerk aus. Als Moderator und Auslandskorrespondent hat er das deutsche Fernsehen über Jahrzehnte mit unverwechselbarem Stil geprägt. Politik-Journalist Stephan Lamby würdigt ihn im „medium magazin“ mit einem Porträt. Ein Auszug:

 

Den wohl dramatischsten Nachrichtentag in seinem an dramatischen Nachrichtentagen prallgefüllten Leben erlebte Claus Kleber weit weg vom eigentlichen Geschehen. An diesem 11. September 2001 sitzt er in Washington, D. C., vor einem Fernsehapparat. Die „Tagesschau“-Redaktion in Hamburg hat die Meldung von einem Flugzeugabsturz im New Yorker World Trade Center vernommen, macht in ihrer 15-Uhr-Sendung aber erst mal mit Innenpolitik auf. Als endlich die Telefonverbindung zu Claus Kleber, dem ARD-Mann in der US-Hauptstadt, steht, fragt der Moderator: „Was genau ist passiert?“ Und Kleber antwortet mit einem Satz, den sich Nachrichtenjournalisten sonst verkneifen: „Das wissen wir nicht.“ …

 

In 15 Jahren USA-Berichterstattung prägte ihn die Leitlinie, erst nach gründlicher Prüfung zu kommentieren. Cool, aber nicht kalt, wurde er zum vertrauten Gesicht im deutschen Fernsehen.

 

Seine Vielseitigkeit spiegelt sich in einem reichen Erfahrungshorizont wider: aufgewachsen in Reutlingen, Vaduz und Bensberg, mit Stationen als Radioreporter, Studium der Rechtswissenschaften und Korrespondent in den USA und London. Als „Anchor“ beim ZDF stand die Welt im „Heute-Journal“ im Fokus. Doch Kleber ging über die Studiotür hinaus, bereiste die Welt für Dokumentationen wie „Indien“ und „Unantastbar – der Kampf für Menschenrechte“.

 

Nichts mit „Spiegel“

Klebers Engagement fürs Fernsehen zeigt sich auch in seiner Absage an das Angebot, Chefredakteur des „Spiegel“ zu werden. Das „Heute-Journal“ unter seiner Führung entwickelte sich zu einer hochprofessionellen Nachrichtensendung mit klaren Inhalten. Als Dokumentarfilmer lotet er die Grenzen des Mediums aus, übersetzt komplexe Themen in faszinierende Bilder.

 

Sein Markenzeichen ist die erhellende Konzentration aufs Wesentliche. Sowohl als Moderator als auch als Dokumentarfilmer zeichnet ihn die Eleganz wohlgesetzter Worte aus. In Diskussionen agiert er als Anker, dessen Argumente Gewicht haben. Seine Neugier, einst Trieb für einen Bodensee-Umzug als Radioreporter, führt ihn heute zu grundstürzenden Veränderungen zwischen Washington und Peking. Claus Kleber bleibt ein Entdecker mit viel zu erkunden.

 

Zum ganzen Porträt und allen Siegern der „Journalistinnen und Journalisten des Jahres“

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