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Newsroom – Roland Karle

Was Wirtschaftsjournalisten verdienen und was sie können müssen

Was Wirtschaftsjournalisten verdienen und was sie können müssen Jessica Bunjes (Foto: Hapeko)

Die Personalberaterin Jessica Bunjes spürt nichts von Einstellungsstopps. Wer sich trotzdem nicht zurücklehnen sollte.

Frankfurt – Im Gespräch mit Roland Karle für die „Wirtschaftsjournalist:in“ berichtet Jessica Bunjes vom  Hanseatischen Personalkontors Hapeko, was  sich im Arbeitsmarkt tut, wie sich Nachfrage und Gehälter im Wirtschaftsjournalismus entwickeln. Ein Auszug: 
 
Es ist kaum zwei, drei Jahre her, da hieß es: „Wirtschaftsjournalisten dringend gesucht“. Inzwischen stottern Konjunktur und Arbeitsmarkt, etliche Medienhäuser bauen Jobs ab oder verkünden Einstellungsstopps. Wie bewerten Sie die aktuelle Lage? 
Jessica Bunjes: Von Einstellungsstopps im redaktionellen Bereich spüre ich nichts, eher im Gegenteil: Gerade in Führungspositionen gibt es immer wieder Wechsel aus unterschiedlichsten Gründen. Klar, manche Häuser sind aufgrund der wirtschaftlichen Lage verunsichert. Aber digital versierte, flexible Redakteure mit Spirit und Ideen bleiben sehr gefragt.
 
Haben Wirtschafts- und Fachjournalisten im Arbeitsmarkt derzeit bessere Chancen als Kollegen aus anderen Fakultäten?
Es kommt auf die besondere Expertise an. Wer in einzelnen Bereichen sehr versiert ist, braucht sich keine Sorgen machen. Aber es gilt stets dieselbe Einschränkung: Wenn die Spezialisierung sehr eng gesteckt ist, dann ist die Nische so eng wie der Markt. Wenn man sich dort etabliert, ist alles gut. Aber hier wird eben keine Vielzahl an Journalisten gebraucht. (...)

Reden wir über Geld. Gehören Wirtschaftsredakteure im Ressort- und Domänenvergleich zu den besser bezahlten Journalisten?
Ja, das kann man sagen. Gerade das „Adressbuch“, also Kontakte, Netzwerk, Quellen, Hintergrund, sind wichtige Faktoren, die neben klassischen, guten journalistischen Skills ihren Preis haben.
 
Was verdienen gute Wirtschafts- und Finanzjournalisten mit Personalverantwortung? 
Kommt natürlich auf Kriterien wie Berufserfahrung, Größe des Unternehmens, Standort an. Aber unter 100.000 Euro im Jahr geht da selten was.
 
Wie haben sich die Gehälter für Wirtschaftsjournalisten in den vergangenen Jahren entwickelt?
Im großen Durchschnitt sind sie – moderat – gestiegen und halten sich aktuell konstant auf einem ordentlichen Level.
 
Ist es eine gute Idee, sich als Bewerber an aktuellen Tarifverträgen zu orientieren, wenn man in Gehaltsverhandlungen geht? 
Für mittlere Jobs ist das okay. Wenn es um Spezialgebiete geht und zum Beispiel besondere Fähigkeiten als Blattmacher, Führungsexpertise oder Digitalkompetenz gefragt sind, werden tarifliche Grenzen schnell überschritten.  

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